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Aktuelle Studien zeigen eindrucksvoll, wie stark sich der präoperative Ernährungszustand der Patient:innen auf das funktionelle Outcome grosser viszeralchirurgischer Eingriffe auswirkt. Postoperative Komplikationen und Liegedauer können entscheidend beeinflusst werden, indem bereits im Vorfeld der Operation geeignete Massnahmen getroffen werden. Behandlungsziele sind hierbei primär eine Verbesserung des Ernährungszustands sowie der funktionellen Fitness, was sich positiv auf das postoperative Outcome auswirkt.
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Konzept und Nutzen der Prähabilitation
Das Konzept der Prähabilitation sieht vor, den Gesundheitszustand und die individuelle Leistungsfähigkeit von Patient:innen vor grösseren chirurgischen Eingriffen in einem standardisiertem Prozess zu erfassen, einzuordnen und zu optimieren.
Eine multimodale, interdisziplinäre Herangehensweise umfasst hierbei unter anderem Mobilisations- und Kräftigungsübungen, die an den individuellen Zustand des Patienten angepasst sein sollten. Einfache Körperübungen, welche auch selbständig in häuslicher Umgebung umgesetzt werden können, dienen der Optimierung von Muskelkraft und Beweglichkeit. Spezielle Atemtrainer helfen, die kardiorespiratorische Fitness zu trainieren.
Darüber hinaus ist die Ernährungstherapie ein zentraler Aspekt des präoperativen Managements und wird zunehmend Bestandteil vieler ERAS (Enhanced Recovery After Surgery) Programme. Auch die Leitlinien der ernährungsmedizinischen Fachgesellschaften DGEM (Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin) und ESPEN (Eurpean Society for Clinical Nutrition and Metabolism) sprechen sich eindeutig für den Nutzen präoperativer ernährungstherapeutischer Unterstützung aus. Hierbei geht es vor allem darum, eine drohende oder bestehende Mangelernährung zu identifizieren und eine ausreichende Nährstoffzufuhr präoperativ sicherzustellen.
Zur schnellen und einfachen Beurteilung des Ernährungszustandes stellen wir Ihnen die digitale Version des MUST Screenings zur Verfügung. Das MUST Screening ist eine international anerkannte Methode und wird von Fachgesellschaften, z.B. von der DGEM, empfohlen, um Patient:innen mit Mangelernährung oder einem Risiko für Mangelernährung zu identifizieren.
Studien zeigen, dass derartige Ansätze die postoperative Komplikationsraten senken, die Liegedauer um bis zu zwei Tage verkürzen und die Gesamtkosten reduzieren können.
Die DGEM Leitlinie „Klinische Ernährung in der Chirurgie“ empfiehlt, unabhängig vom Ernährungszustand bei onkologischen Patienten 5–7 Tage präoperativ zu ernähren. Die medizinische Trinknahrung Fortimel® Compact Energy enthält 720 kcal sowie 29 g Protein pro Flasche. So kann einer drohenden präoperativen Mangelernährung vorgebeugt werden.
Das Fortimel® Prähabilitations-Paket
Für Patient:innen, denen ein grosser, geplanter chirurgischer Eingriff bevorsteht und für die das Risiko einer Mangelernährung besteht oder die mangelernährt sind, haben wir ein einzigartiges Angebot:
Mit unserem einzigartigen Fortimel® Prähabilitations-Paket können sich Ihre Patient:innen optimal auf ihre Operation vorbereiten – einfach und unkompliziert von zu Hause. Alle wichtigen Informationen zum Prähabilitations-Paket erhalten Sie hier.
Bei Fragen zum Paket oder für Produktmuster, kontaktieren Sie uns gerne hier.
Das ist nach der Operation zu beachten
Postoperativ ist eine Unterbrechung der Nahrungszufuhr bei den meisten Patient:innen nicht erforderlich. Auch nach gastrointestinalen Eingriffen kann frühzeitig mit einem normalen Kostaufbau oder einer enteralen Ernährung begonnen werden. Beim Grossteil der Patient:innen nach Kolonresektionen ist der orale Kostaufbau postoperativ mit der Gabe klarer Flüssigkeit innerhalb weniger Stunden möglich. Die orale Nahrungsaufnahme ist jedoch an die Art der Operation und an die individuelle Toleranz der Patient:innen anzupassen.
Ist ein früher oraler Kostaufbau nicht möglich, ist eine Sondenernährung nötig, speziell:
- nach schweren Tumoroperationen im Hals-, Kopf- oder Gastrointestinalbereich
- mit schwerer Mangelernährung zum Zeitpunkt der Operation
- mit voraussichtlich unzureichender Nahrungsaufnahme (unter 60 % des Energiebedarfs) über mehr als 10 Tage postoperativ
Mit der Sondenernährung sollte innerhalb 24 Stunden nach dem chirurgischen Eingriff begonnen werden. Aufgrund limitierter Toleranz wird eine Sondenernährung mit einer geringen Menge, zum Beispiel 10 bis maximal 20 ml/h, empfohlen. Es kann 5 bis 7 Tage dauern, bis der Energiebedarf auf enteralem Weg gedeckt werden kann, was kein Nachteil ist. Zur Sicherung einer effektiven Ernährungstherapie in der Chirurgie wird empfohlen, klinikinterne standardisierte Ernährungsschemata zu erstellen.
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