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Fast jedes Elternpaar kennt die Situation: Nach dem Fläschchen oder dem Stillen muss das Baby spucken, aufstoßen oder weint sogar. Was zwar besonders nachts auf Dauer ziemlich anstrengend sein kann, muss Ihnen erst einmal keine Sorgen bereiten. Wenn das Baby jedoch auch im vorangeschrittenen Alter ständig spucken und aufstoßen muss, kann die Ursache möglicherweise eine Kuhmilcheiweißallergie sein. Natürlich möchten Sie Ihrem Baby helfen, die unangenehmen – und oftmals belastenden und kräftezehrenden – Beschwerden loszuwerden.
In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, wie Sie harmloses Aufstoßen und Spucken von schwerwiegenden Beschwerden unterscheiden können und was Sie im Falle einer Kuhmilcheiweißallergie unternehmen können.
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Aufstoßen, Spucken und Reflux: Was wird darunter verstanden?
Zuerst einmal gilt es, die verschiedenen Verhaltensweisen nach dem Füttern zu deuten und voneinander zu unterscheiden:
- Wenn Babys aufstoßen, lässt ihr Körper Luft aus den Magen entweichen, die dort fälschlicherweise hingelangt ist, zum Beispiel durch hastiges Essen. Das ist ein ganz normaler Prozess. Jedes Elternteil kennt „Bäuerchen machen“ nach dem Essen. Aufstoßen meint eher entweichende Luft, manchmal kann dabei auch etwas Nahrung herauskommen.
- Spucken bei Babys wird oft mit Aufstoßen gleichgesetzt, wobei hier ein Teil beziehungsweise der komplette Mageninhalt auf Mamas oder Papas Kleidung beziehungsweise einem Spucktuch landen.
- Reflux bei Babys: Oft wird auch von Reflux („Rückfluss“) gesprochen, wenn Babys nach dem Essen spucken. Nicht zu verwechseln ist dies aber mit der Refluxkrankheit. Hierbei kommt es vor, dass die zurückfließende Nahrung zusammen mit dem Magensaft Entzündungen in der Speiseröhre Ihres kleinen Schützlings und damit Schmerzen verursacht. Sie kann auch durch eine Kuhmilchallergie ausgelöst werden.
- Erbrechen ist das unfreiwillige, wuchtige Hochwürgen von Nahrung und wird normalerweise durch eine Erkrankung hervorgerufen. Im Gegensatz zum Aufstoßen, Spucken und beim Reflux erfolgt ist hier Kraftanstrengung nötig.
Aufstoßen, Reflux und Spucken bei Babys: Ursachen
Es ist in erster Linie ein natürlicher Vorgang, dass ein Baby Milch oder andere Nahrung wieder ausspuckt – zerbrechen Sie sich also nicht direkt den Kopf. Vor allem Neugeborene spucken und stoßen oft auf, da der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre noch nicht vollständig entwickelt ist. Erst im entwickelten Zustand sorgt der Muskel dafür, dass die Nahrung im Magen bleibt. Hinzu kommt, dass Säuglinge vermehrt spucken, da diese noch nicht aufrecht sitzen können.
Spucken, Aufstoßen und Reflux: Was ist normal?
Wenn Ihr Baby gelegentlich beim Stillen spuckt, müssen Sie als Mamas und Papas deshalb nicht direkt große Bedenken haben. Solange es Ihrem Baby gut geht, es fröhlich ist und gut gedeiht, ist das kein Grund zur Sorge. Sie werden sehen – in einigen Monaten hat sich das Problem erübrigt.
Ganz anders verhält es sich jedoch, wenn Sie das ungute Gefühl haben, dass Ihr Sprössling zu wenig Nahrung in seinem kleinen Magen behält. In diesem Fall ist es wichtig, die Ursache für das häufige Aufstoßen und Spucken Ihres Kindes herauszufinden. Auch krankhafte Ursachen können häufiges Aufstoßen bei Babys hervorrufen, vor allem dann, wenn Ihr Kind dabei unzufrieden ist, weint oder schwallartig erbricht. Diese Beschwerden können Anzeichen einer Refluxkrankheit oder einer Nahrungsmittelallergie sein.
Ihr Kind sollte bei folgenden Symptomen ärztlich untersucht werden:
- Häufigkeit: Das Kind spuckt mehr als fünfmal am Tag.
- Gedeihstörungen: Das Kind wächst nicht entsprechend seiner Altersgruppe.
- Verhalten: Das Kind hustet, räuspert sich oder keucht. Es ist gereizt und weint viel.
- Trinkverhalten: Das Kind überstreckt den Kopf und den Oberkörper nach hinten.
- Erbrechen: Das Kind erbricht schwallartig direkt nach den Mahlzeiten.
Können Sie bei Ihrem Kind eines oder mehrere dieser Symptome beobachten, sollten Sie unbedingt einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin um Rat fragen. Sie können Ihnen die genaue Ursache diagnostizieren.
Tipps gegen Spucken und Aufstoßen bei Babys
Diese einfachen Tipps haben sich bewährt, um Ihrem Baby zu helfen, das nach dem Stillen oder nach Fütterung mit der Flasche viel spuckt und Luft aufstößt:
- Füttern Sie Ihr Kleines wenn möglich mit mehreren Mahlzeiten, anstelle von großen wenigen Portionen.
- Geben Sie dem Säugling reichlich Zeit für die Nahrungsaufnahme.
- Halten Sie Ihr Baby nach dem Füttern aufrecht.
Refluxkrankheit
Bei der Refluxkrankheit kommt es vor, dass die zurückfließende Nahrung zusammen mit dem Magensaft Entzündungen in der Speiseröhre und damit Schmerzen verursacht. Tritt der – auch als Reflux bezeichnete – Vorgang gelegentlich auf, ist das normal. Treten jedoch weitere Beschwerden auf, wie Veränderungen der Speiseröhre, handelt es sich um die sogenannte Refluxkrankheit. Typische Symptome und Begleiterscheinungen sind:
- Ihr Baby windet sich beim Füttern
- Verweigerung von Nahrung
- Schlafstörungen
- trockener Husten
- Schweißausbrüche nach der Nahrungsaufnahme
- Appetitlosigkeit
Wenn ein älteres Kind an der Refluxkrankheit leidet, werden manchmal die Milchzähne geschädigt. Das liegt an der aufsteigenden Magensäure. Aufmerksam sollten Sie außerdem sein, wenn Ihr Baby gerade nach dem Stillen oder dem Füttern schreit, Blut in der ausgespuckten Nahrung zu finden ist und Ihr Kind nach den Mahlzeiten hustet. Suchen Sie in solch einem Fall umgehend einen Arzt oder eine Ärztin auf und warten Sie nicht auf eine Besserung der Situation.
Spezialnahrung für Babys bei vermehrtem Spucken und Aufstoßen
Bei vermehrtem Spucken und Aufstoßen gibt es sogenannte AR-Nahrungen (Anti-Reflux-Nahrungen). Diese Säuglingsnahrungen enthalten als weitere Zutat Johannisbrotkernmehl. Dadurch verändert sich die Konsistenz der Nahrung. Sie wird sämiger und der Rückfluss in die Speiseröhre vermindert sich.
Kuhmilcheiweißallergie
Bei Säuglingen und Kleinkindern ist eine Kuhmilcheiweißallergie eine weitere mögliche Ursache für häufiges Spucken und Aufstoßen. Das Immunsystem des Babys erkennt das Milcheiweiß als „fremd“ an und kämpft dagegen an. Milchproteine, die in Säuglingsmilchnahrungen ebenso enthalten sind wie in Milchprodukten, lösen die Reaktion des körpereigenen Abwehrsystems aus. Auch Muttermilch kann die Ursache dafür sein, wenn die Mutter Milcheiweiß in ihrer Ernährung zu sich nimmt.
Leidet Ihr Kind an einer Kuhmilchallergie, können die Probleme wie häufiges Aufstoßen entweder sofort nach dem Stillen sowie Füttern mit der Flasche auftreten oder erst nach ein paar Stunden. Oftmals geht sie einher mit weiteren Symptomen:
- Verdauungsbeschwerden wie Bauchweh, Blähungen, Verstopfung
- Durchfall
- Blut im Stuhl
- Hautkrankheiten wie Ekzeme oder Milchschorf
- Auch eine Beteiligung der Atemwege ist möglich
Lesen Sie in unseren Erfahrungsberichten, welche Symptome andere Kinder betroffener Familien hatten und was Ihnen geholfen hat.
Kuhmilcheiweißallergie: Diagnose
Stößt ihr Baby oft auf, spuckt es vermehrt und Sie vermuten, dahinter könnte eine Kuhmilcheiweißallergie stecken? Unser Kuhmilchallergie-Test kann Ihnen einen ersten Hinweis geben, ob Ihr Kind unter den Symptomen einer Kuhmilchallergie leidet. Besprechen Sie das Ergebnis und den Verdacht unbedingt mit einem Arzt oder einer Ärztin, um das weitere Diagnoseverfahren einzuleiten. Zum Kuhmilchallergie-Test
Zur Diagnostik einer Kuhmilcheiweißallergie wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin gegebenenfalls Haut- und/oder Bluttests vornehmen. Diese Tests liefern Hinweise, ob eine Sensibilisierung gegen ein Nahrungsmittel vorliegt, sind aber in der Regel keine zuverlässige Entscheidungsgrundlage für eine eindeutige Diagnosestellung. Für eine eindeutige Diagnose bei Verdacht auf eine Kuhmilcheiweißallergie empfiehlt der Kinderarzt oder die Kinderärztin meist eine Eliminationsdiät (auch Auslassdiät genannt).
Dies bedeutet, dass Ihr Kind für einen Mindestzeitraum von 1 bis 4 Wochen konsequent milchfrei ernährt werden muss. Da herkömmliche Säuglingsnahrungen üblicherweise auf Milcheiweiß basieren, wird Ihr Kinderarzt beziehungsweise Ihre Kinderärztin eine sogenannte non-allergene Spezialnahrung, zum Beispiel Neocate empfehlen. Diese ist weitestgehend frei von Allergenen und bieten ein hohes Maß an Sicherheit. Bei voll gestillten Kindern wird der Kinderarzt beziehungsweise die Kinderärztin Ihnen selbst zu einer milchfreien Ernährung raten.
Verbessern sich die Symptome in diesem Zeitraum und Beschwerden wie häufiges Aufstoßen, Spucken und Reflux lassen spürbar nach, liegt sehr wahrscheinlich eine Allergie vor. Hier finden Sie ausführliche Informationen zur Diagnosestellung einer Kuhmilcheiweißallergie.
Ernährungstherapie bei Kuhmilcheiweißallergie
Hat der Kinderarzt oder die Kinderärztin die Diagnose Kuhmilcheiweißallergie bestätigt, kann diese auch gezielt therapiert werden, indem die Eliminationsdiät fortgeführt wird. Bessern sich die Symptome unter der Eliminationsdiät, wird diese als Ernährungstherapie fortgeführt.
Bessern sich die Symptome unter der Eliminationsdiät, so wird diese als Ernährungstherapie fortgeführt. Das bedeutet, bei gestillten Kindern verzichtet die Mutter weiterhin auf jegliche Milchprodukte. Da viele übliche Nahrungsmittel wie Brot, Saft und Wurst auch Spuren von Milch enthalten, fällt das oft nicht leicht. Lassen Sie sich daher immer von Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin sowie von Ernährungsexpert:innen beraten. In unserer Broschüre „Stillen bei einer Kuhmilcheiweißallergie“ erhalten Sie hierzu weitere nützliche Informationen.
Flaschenernährte Babys bekommen als Ernährungstherapie weiterhin eine milchfreie Spezialnahrung, beispielsweise von Neocate. Hier sind alle Nährstoffe enthalten, die Ihr Baby für die altersgerechte Entwicklung braucht. Die Spezialnahrung kann der Kinderarzt oder die Kinderärztin verschreiben, sodass die Krankenkasse die Kosten dafür übernimmt. Diese Nahrung bekommt Ihr Kind dann in der Regel über 6 bis 18 Monate – so lange, bis der Arzt oder die Ärztin nachgewiesen hat, dass die Allergie nicht mehr besteht. Hier erhalten Sie ausführliche Informationen zur Ernährungstherapie bei Kuhmilcheiweißallergie.
Neocate bei Kuhmilcheiweißallergie – für eine unbeschwerte Ernährung
Stillen ist das Beste für Ihr Baby, denn Muttermilch versorgt das Baby mit allen wichtigen Nährstoffen in genau abgestimmter Menge. Nutricia befürwortet das Stillen nach den Empfehlungen der WHO uneingeschränkt. Da die Entscheidung, nicht zu stillen, nur schwer rückgängig zu machen ist, sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin, wenn Sie eine Spezialnahrung für Säuglinge verwenden wollen. Bitte verwenden Sie die Spezialnahrung nur unter ärztlicher Aufsicht.
Neocate Infant ab der Geburt ist unsere 100 % kuhmilchfreie Spezialnahrung basierend auf non-allergenen Aminosäuren. Neocate Infant enthält entsprechend der gesetzlichen Vorgaben alle wichtigen Nährstoffe, die Ihr Baby für seine altersgerechte Entwicklung im ersten Lebensjahr braucht.
Neocate Spezialnahrungen können Sie wie eine herkömmliche Säuglingsnahrung füttern und sie auch ergänzend verwenden, zum Beispiel als Milchersatz oder im Babybrei. Hier haben wir für Sie einfache Rezepte für leckere Baby-Mahlzeiten mit unserer Spezialnahrung Neocate zusammengestellt.
Und auch über das 1. Lebensjahr hinaus bleibt die Milch ein wichtiger Nährstofflieferant. Da Kinder mit Kuhmilcheiweißallergie auf Milch und Milchprodukte aber weiterhin verzichten müssen, braucht es eine adäquate Alternative. Neocate Junior bietet Ihrem Kind eine bedarfsgerechte Nahrung, die den wachsenden Nährstoffbedarf über das erste Lebensjahr hinaus optimal deckt und es weiterhin vor allergischen Reaktionen schützt.
In unseren Erfahrungsberichten zu verschiedenen Symptomen können Sie nachlesen, wie es anderen Familien ergangen ist und was Ihnen geholfen hat.