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Vorgehen bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie
Die S3 Leitlinie „Atopische Dermatitis“ (2023) beinhaltet auch das Vorgehen bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie. Ergänzt werden die Statements durch die der Sk2 Leitlinie der DGAKI „Update Leitlinie zum Management IgE-vermittelter Nahrungsmittelallergien“ (2021).
Bis zu 50% der Kinder mit einer moderaten bis schweren atopischen Dermatitis (AD) leiden unter einer Nahrungsmittelallergie. Die häufigsten Auslöser sind: Kuhmilch, Hühnerei, Erdnuss, Soja, Nüsse und Fisch.
Diese können IgE-vermittelt, non IgE-vermittelt oder in Kombination auftreten.
Die wichtigsten Aspekte bezüglich Nahrungsmittelallergien auf einen Blick:
- Bei mittelschwerer bis schwerer AD sollen individuelle diätetische Triggerfaktoren identifiziert werden, damit diese mit dem Ziel einer verlängerten Remission oder Clearance gemieden werden
- Ein genereller Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel wird nicht empfohlen
- Bei nahrungsmittelinduzierten Symptomen in der Vorgeschichte sollen diagnostische Verfahren zur Abklärung einer Nahrungsmittelallergie durchgeführt werden:
- nahrungsmittelspezifisches IgE und/oder SPT,
- diagnostische Eliminationsdiät (1-2 Wochen, in Ausnahmefällen (non IgE vermittelte Allergien max. 4-6 Wochen)
- Provokationstests zur Überprüfung der Diagnose unter ärztlicher Aufsicht
- Nichtgestillte Säuglinge mit Verdacht auf Kuhmilchallergie benötigen für die Zeit der diagnostischen Elimination einen Kuhmilchersatz in Form einer Spezialnahrung, z.B. einer Aminosäurenformula - die individuell ausgewählt wird
- Bei gestillten Kindern meidet die Mutter das Allergen in ihrer Ernährung
- Bei klinisch relevanter und diagnostisch gesicherter Nahrungsmittelallergie soll bei AD eine therapeutische Eliminationsdiät durchgeführt werden. Das auslösende Allergen sollte dabei gemieden werden.
- Eine Beratung durch eine allergologisch geschulte Ernährungsfachkraft wird empfohlen, um eine ausgewogene Ernährung bei therapeutischer Eliminationsdiät zu gewährleisten und Diätfehler zu vermeiden
- Bei Säuglingen und Kleinkindern mit AD erneute Überprüfung des Fortbestehens einer Kuhmilch- und Hühnerei-Allergie nach ein bis zwei Jahren.
Fazit
Bei mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis soll eine Nahrungsmittelallergie in Erwägung gezogen werden. Kuhmilch ist einer der häufigsten Triggerfaktoren. Bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie wird neben Allergietests eine Eliminationsdiät mit anschließender Provokation empfohlen.
Bei bestätigter Nahrungsmittelallergie erfolgt eine therapeutische Eliminationsdiät unter Verwendung einer Spezialnahrung, z.B. auf Basis von Aminosäuren bis zum Erreichen der oralen Toleranz. Das auslösende Allergen soll vermieden werden.
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* GKV Abrechnungsdaten der Apothekenrechenzentren, Insight Health 12/2023.
** Im Vergleich zu einer AAF ohne Synbiotika
Wichtiger Hinweis: Stillen ist das Beste für Babys. Säuglingsanfangsnahrungen sollten nur auf Rat von Kinderärzten oder anderem medizinischen Fachpersonal verwendet werden. Neocate ® ist eine Spezialnahrung für Säuglinge und Kleinkinder auf Basis non-allergener Aminosäuren zum Diätmanagement bei Kuhmilcheiweiß-Allergie, multiplen Nahrungsmittelallergien und anderen Indikationen, für die eine Elementardiät auf Aminosäurenbasis empfohlen wird. Neocate ® ist ein Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät). Unter ärztlicher Aufsicht verwenden. Neocate ® ist bei Kuhmilcheiweiß-Allergie im gesamten Kleinkindalter verordnungsfähig unter den gesetzlichen Vorgaben nach AM-RL (Kap. I, §§ 18–26). Verordnungsfähig mindestens bis zur Vollendung des 3. Lebensjahrs.