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Herausforderungen bei der Nahrungsaufnahme
Die Diagnose eines Kopf-Hals-Tumors bedeutet einen Einschnitt in das Leben und oftmals müssen gewohnte Abläufe, wie die Nahrungsaufnahme, neu gedacht und gelernt werden. Eine Kopf-Hals-Tumorerkrankung bringt zahlreiche Unsicherheiten mit sich und Betroffene werden plötzlich mit unzähligen Fragen und neuen Themen konfrontiert. Eine zentrale Rolle spielen hierbei die Bereiche rund um die Ernährung. Für jeden Menschen trägt sie ihren Teil zur Gesundheit bei, speziell für an Krebs erkrankte Personen nimmt sie eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Behandlung und Nachsorge ein. Für Patientinnen und Patienten mit einem Kopf-Hals-Karzinom stellt die Ernährung oftmals eine Herausforderung dar: durch die Begleiterscheinungen müssen Essgewohnheiten umgestellt oder verändert werden. Durch spezielle Trink- und Sondennahrung kann die Therapie unterstützt und der Nährstoffbedarf von erkrankten Personen optimal gedeckt werden.
Verschiedene Krebsarten im Kopf-Hals-Bereich
Bei den meisten bösartigen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich handelt es sich um sogenannte Plattenepithelkarzinome, das sind Tumore, die von Oberflächenzellen ausgehen.
Der Begriff Kopf-Hals-Tumor schliesst zahlreiche verschiedene Krebsarten ein, die im Kopf-Hals-Bereich angesiedelt sind. Hier kann es sich beispielsweise handeln um:
- einen Tumor im Hals, wie einen Rachentumor (Rachenkrebs, Pharynxkarzinom) oder einen Kehlkopftumor (Kehlkopfkrebs, Larynxkarzinom) oder
- einen Tumor im Mund wie einen Zungentumor (Zungenkrebs, Zungenkarzinom) oder ein Mundhöhlenkarzinom (Mundhöhlenkrebs) sowie weitere Ausprägungen wie Lippen- oder Gaumentumore
Gewichtsverlust durch Mangelernährung und Schluckstörungen
Steht die Diagnose fest, um welche Art von Tumor es sich handelt, wird im nächsten Schritt die passende Krebstherapie festgelegt und eingeleitet. Die drei bedeutendsten Formen der Krebsbehandlung sind: Operation, medikamentöse Therapieformen und Strahlentherapie (Radiotherapie). Oftmals werden diese Therapieansätze kombiniert.
Ein ungewollter Gewichtsverlust bei Krebs kann bereits vor dem Beginn der Therapie auftreten, vor allem, wenn Schluckstörungen durch den Kopf-Hals-Tumor schon im Vorfeld die Ernährung erschweren. Ein stabiles Gewicht spielt häufig eine wichtige Rolle in Bezug auf eine erfolgreiche Behandlung. Zusätzlich gehen oftmals mit der Krebstherapie Nebenwirkungen wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen sowie Appetitlosigkeit einher, die zu einer Mangelernährung führen können. Neben dem Gewichtsverlust erfolgt im Verlauf einer Mangelernährung auch ein Abbau der Muskulatur sowie eine Schwächung des Immunsystems. Einer Gewichtsabnahme durch Krebs sollte von daher frühzeitig entgegengewirkt und der Körper unterstützt werden.
Ein guter Ernährungszustand beeinflusst den Behandlungserfolg
Eine schwerwiegende Nebenwirkung bei der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren ist die Mangelernährung. Untersuchungen belegen, dass der Behandlungserfolg bei einem guten Ernährungszustand deutlich höher ist. Über die tägliche Nahrungsaufnahme führen wir unserem Körper lebenswichtige Nährstoffe zu und versorgen ihn mit Energie. Gerade für an Krebs erkrankte Personen oder deren Angehörige ist es wichtig, auf eine ausreichende Ernährung zu achten und so die körpereigenen Abwehrkräfte zu unterstützen und den Gewichtsverlust durch Krebs zu vermeiden. Durch die Therapie verursachte Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Schluckstörungen fällt die Nahrungsaufnahme oftmals sehr schwer oder machen eine normale Nahrungsaufnahme unmöglich. Wenn Krebspatienten und Krebspatientinnen nicht mehr ausreichend essen können, beginnt die ungewollte Gewichtsabnahme durch Krebs und kann zu einer Mangelernährung oder Tumorkachexie (Abbau von Fett- und Muskelmasse im Körper) führen.
Durch Mangelernährung bei Krebs sind insbesondere die tägliche ausreichende Aufnahme von hochwertigem Eiweiss und hochwertigen Fetten von Bedeutung. Ist dies durch die normale Nahrungsaufnahme nicht oder nicht ausreichend möglich, können Trink- und Sondennahrung eine bedarfsgerechte Ernährung sicherstellen. Eine gewichtserhaltende Ernährung und ein guter Ernährungszustand sind allerdings nicht nur für die Behandlung und die Nachsorge bedeutsam, dieser spielt bereits zu Beginn der Krebsbehandlung eine bedeutende Rolle. Holen Sie sich deshalb bereits zu Beginn Ihrer Behandlung ärztlichen Rat.
Kau- und Schluckstörungen berücksichtigen
Eine Schluckstörung (Dysphagie) oder Kaustörung aufgrund eines Tumors im Kopf-Hals-Bereich oder der entsprechenden Krebstherapie beeinflusst die Nahrungsaufnahme massgeblich. Bei einer Schluckstörung funktioniert der Transport von Speichel, Nahrung und Getränken vom Mund in den Magen nicht mehr richtig.
Folgen einer Dysphagie können sein:
- Speichel oder Teile der Nahrung gelangen in die Atemwege (Aspiration). Dies kann im schlimmsten Fall zu Entzündungen, Luftnot oder gar Erstickungsanfällen führen.
- Betroffene nehmen weniger Nahrung und Flüssigkeit zu sich oder verweigern sogar die Nahrungsaufnahme.
Bei Dysphagie Symptomen ist eine ärztliche oder logopädische Untersuchung notwendig. Medizinische Sprach- und Schlucktherapie (Logopädie) spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Schluckbeschwerden durch Krebs, bei der auch die Anpassung der Ernährung in der Regel ein zentrales Element ist. Die Empfehlungen für die Ernährungstherapie orientieren sich an Art und Schweregrad der vorliegenden Schluckstörung. Sprechen Sie deshalb Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf die Möglichkeit der logopädischen Begleitung und die für Ihr Schluckvermögen passende Ernährung an.
Warum könnte Sondenernährung notwendig werden?
Da die orale Ernährung für Kopf-Hals-Tumor-Betroffene vor allem in der akuten Behandlung nicht oder nur sehr schwer möglich ist, werden sie im Rahmen der Therapie über eine Sonde ernährt. In dieser Phase ist Sondennahrung ein wertvoller Teil der Ernährungstherapie.
Die Ernährung über eine Sonde (enterale Ernährung) kann über einen vorübergehenden (Sonde wird durch die Nase und Speiseröhre in den Magen gelegt) oder längeren Zeitraum (Sonde wird durch die Bauchdecke in den Magen gelegt, sog. PEG-Sonde) notwendig sein. Die Sondenernährung kann ausschliesslich erfolgen oder ergänzend zur oralen Ernährung (über den Mund). Orale und enterale Ernährung schliessen sich nicht unbedingt aus. Hierzu holen Sie sich bitte ärztlichen Rat.
Die Sondenernährung kann problemlos in den Alltag integriert werden, um die bedarfsgerechte Versorgung mit den lebenswichtigen Nährstoffen zu sichern. Der Einsatz von Sondenernährung zu Hause ist grundsätzlich möglich.
Was bedeutet Sondenernährung konkret?
Sondennahrung ist eine flüssige Form der Nahrung. Die enthaltenen Nährstoffe werden auf die gleiche Weise verdaut wie feste Nahrung. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass die Nahrung über die Sonde, und nicht durch den Mund, auf direktem Weg in den Verdauungstrakt gelangt und alle notwendigen Nährstoffe in konzentrierter und flüssiger Form enthalten sind. Dies trägt zur optimalen Versorgung mit Nährstoffen bei.
Wie ist die Sondennahrung zusammengesetzt und was macht sie aus?
Sondennahrungen sind Lebensmittel für besondere medinischen Zwecke. Sondennahrung enthält alle lebenswichtigen Nährstoffe, also Fett, Eiweis, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, in bedarfsdeckender Menge. Die Nährstoffe der Nutrison® Sondennahrung stammen grösstenteils aus natürlichen Lebensmitteln wie Eiweiss aus Milch, Erbsen und Sojabohnen. Die Fette stammen aus wertvollen pflanzlichen Quellen wie Sonnenblumen- und Rapsöl. Die Rezeptur ist auf eine gute und schnelle Verdaulichkeit ausgelegt und unterstützt Ihren Körper optimal.
Hier finden Sie Alltagsrelevante Antworten zum Leben mit einer Sonde.
Wie wird Sondennahrung verabreicht?
Die Sondennahrung wird über einen weichen Schlauch, entweder durch die Nase (nasal) oder die Bauchdecke (perkutan), direkt in den Magen oder Darm verabreicht. Wenn die Sondenernährung länger als vier bis sechs Wochen geplant ist, wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt möglicherweise einen direkten Zugang über eine Ernährungssonde durch die Bauchdecke den Magen - eine sogenannte PEG Sonde (perkutane endoskopische Gastrostomie) oder in den Dünndarm - eine PEJ Sonde (perkutan endoskopische Jejunostomie) empfehlen.
Nach Beendigung der Sondenernährung kann eine ergänzende Trinknahrung sinnvoll sein, um einen erneuten Gewichtsverlust zu vermeiden und dadurch den Therapieverlauf bestmöglich zu unterstützen.
Hier finden Sie Alltagsrelevante Antworten zum Leben mit einer Sonde.
Medizinische Trinknahrung zur Unterstützung der Ernährungstherapie bei Krebs
Medizinische Trinknahrung (umgangssprachlich manchmal als Astronautennahrung bezeichnet) bei Krebs unterstützt, den Nährstoff- und Energiebedarf des Körpers optimal zu decken und kann dadurch zu mehr Kraft und Lebensqualität beitragen. Medizinische Trinknahrung kann gezielt als Zusatznahrung bei Krebs vor und während der kräftezehrenden Krebstherapie eingesetzt werden. Auch nach der Therapie kann medizinische Trinknahrung massgeblich dabei unterstützen, wieder zu Kräften zu gelangen. Fortimel Trinknahrungen sind hochkalorische und können ärztlich verordnet werden. Das Thema medizinische Trinknahrung und Verordnungsfähigkeit ist möglicherweise neu für Sie und ihre Angehörigen. Im Bereich Trinknahrung finden Sie weitere nützliche Informationen rund um Ernährung und Trinknahrung.
Warum Fortimel bei Krebserkrankungen zum Einsatz kommt: Die Fortimel® Trinknahrung von Nutricia liefert wichtige Energie, Eiweiss, Vitamine und zahlreiche weitere Nährstoffe in konzentrierter Form. Wer gut ernährt ist, fühlt sich besser und ist widerstandsfähiger. Darüber hinaus gibt es viele leckere Geschmackrichtungen, damit für Abwechslung gesorgt ist. Insbesondere die neutrale Geschmacksvariante bietet zahlreiche Möglichkeiten beim Kochen. Lassen Sie sich von einigen Rezeptideen mit Fortimel® inspirieren.
Hilfe bei Schluckstörungen: Andickung von Lebensmitteln
Wenn das Schlucken von Getränken und flüssigen Speisen eine Herausforderung ist, können Andickungsmittel helfen, diese einfacher und vor allem sicherer zu schlucken. Im Rahmen der Dysphagie-Behandlung bietet Nutilis® von Nutricia Milupa eine abwechslungsreiche Produktpalette, um die Therapie bei Schluckproblemen zu unterstützen. Durch die amylaseresistenten* Eigenschaften unserer Nutilis Produkte können Mahlzeiten sicherer und unkompliziert eingenommen werden. Bitte unter ärztlicher Aufsicht verwenden. Entdecken Sie auch eine Auswahl verschiedener Nutilis-Rezepte speziell für Menschen mit Schluckstörungen.
*Amylase ist ein Enzym im menschlichen Speichel, das Stärke bereits im Mund zersetzt. Produkte von Nutilis haben amylaseresistente Eigenschaften und behalten auch bei Speichelkontakt die Konsistenz bei.
Unsere Trink- und Sondennahrungen sind Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät). Zum Diätmanagement bei Patientinnen und Patienten mit fehlender oder eingeschränkter Fähigkeit zur ausreichenden Ernährung bzw. mit krankheitsbedingter Mangelernährung. Nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden.